Laborwerte von A-Z: Alles mit M


Magnesium (Mg)

Der Mineralstoff Magnesium ist ein Bestandteil z. B. der Knochen, er ist außerdem bedeutsam für die Funktion vieler Enzyme und die Muskelkontraktion (dämpft die Muskelerregbarkeit und ist somit ein Gegenspieler von Kalzium). Nur 1 % des Magnesiumbestands befindet sich im Blut.

Normalbereich

  • Blut: 0,7–1,10 mmol/l
  • 24-Stunden-Sammelurin: 3–5 mmol/24 Std.

Indikation

  • Verdacht auf Magnesiummangel bei Muskelkrämpfen, Empfindungsstörungen („Kribbeln“) oder Herzrhythmusstörungen
  • Kontrolle z. B. bei Nierenversagen, schweren Magen-Darm-Erkrankungen, künstlicher Ernährung oder Behandlung mit harntreibenden Medikamenten (Diuretika).

Ursachen erhöhter Werte

  • Blut: akutes und chronisches Nierenversagen
  • Urin: Nebenschilddrüsen-Überfunktion, Hyperaldosteronismus, Diabetes insipidus, Behandlung mit harntreibenden Medikamenten (Diuretika).

Ursachen erniedrigter Werte

Blut:

  • Vermehrter Magnesiumverlust über die Niere (z. B. bei Behandlung mit nierenschädigenden Medikamenten oder Diuretika)
  • Verminderte Zufuhr (künstliche Ernährung, Alkoholabhängigkeit, längeres Fasten)
  • Hormonelle Erkrankungen (Nebenschilddrüsen-Überfunktion, Hyperaldosteronismus).

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Malondialdehyd

Malondialdehyd wird als biochemischer Marker für ein erhöhtes Vorkommen freier Radikale im Körper benutzt. Es entsteht als Nebenprodukt der vermehrten Oxidation von Fettsäuren durch diese freien Radikale.

Normalbereich (Blut)

Laborabhängig

Indikation

bei Verdacht auf Mangelzuständen oder im Rahmen der Anti-Aging-Diagnostik

Ursachen erniedrigter Werte

bei Erschöpfungszuständen, großen Operationen oder schweren Erkrankungen wie Krebs.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
MCH (mean corpuscular hemoglobin)

Das MCH gibt den mittleren Hämoglobingehalt des einzelnen roten Blutkörperchens an. Wie die übrigen Erythrozytenindizes MCV, MCHC und RDW wird es heute bei der Anfertigung eines kleinen (roten) Blutbilds automatisch mit berechnet. Das MCH ändert sich meist gleichsinnig mit dem MCV.

Bei einer Blutarmut (Anämie) mit erniedrigtem MCH spricht man von hypochromer Anämie (hypochrom bedeutet hier zu wenig roter Blutfarbstoff), eine Blutarmut mit normalem MCH wird als normochrome Anämie bezeichnet und eine mit erhöhtem MCH als hyperchrome Anämie.

Normalbereich (Blut)

27–34 pg

Indikation

Klassifikation und erste Ursacheneingrenzung bei Blutarmut (Anämie)

Ursachen erhöhter Werte

  • Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
  • Eisenmangelanämie unter Behandlung

Ursachen erniedrigter Werte

  • Eisen-, Kupfer- oder Vitamin-B6-Mangel

Hinweise

Ein normales MCH kann bei einer Blutarmut im Rahmen von Entzündungen oder Tumoren oder bei einer nierenbedingten Blutarmut auftreten.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
MCHC (mean corpuscular hemoglobin concentration)

Das MCHC (mean corpuscular hemoglobin concentration) gibt die Hämoglobinkonzentration der roten Blutkörperchen an.

Wie die übrigen Erythrozytenindizes MCV, MCHC und RDW wird es heute bei der Anfertigung eines kleinen (roten) Blutbilds automatisch mit berechnet.

Normalbereich (Blut)

32–36 g/dl Erys

Indikation

Klassifikation einer Blutarmut (Anämie)

Ursachen erhöhter Werte

  • Große Mengen (Titer) von Kälteantikörpern im Blut
  • Angeborene Kugelzellenanämie (Sphärozytose, die roten Blutkörperchen sind hier kugel- statt scheibenförmig)

Ursachen erniedrigter Werte

(Ausgeprägter) Eisen-, Kupfer- oder Vitamin-B6-Mangel

Hinweise

Die MCHC zeigt Störungen weit weniger empfindlich an als MCV und MCH, da sich die beiden letzteren oft gleichsinnig verändern mit der Folge, dass das MCHC konstant bleibt.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
MCV (mean corpuscular volume)

Das MCV (mean corpuscular volume) bezeichnet das mittlere Volumen der roten Blutkörperchen. Wie die übrigen Erythrozytenindizes MCV, MCHC und RDW wird es heute bei der Anfertigung eines kleinen (roten) Blutbilds automatisch mit berechnet. Unterschieden werden normal große (normozytäre), zu kleine (mikrozytäre) und zu große (makrozytäre) Erythrozyten.

Normalbereich (Blut)

81–96 µm3 (81–96 fl)

Indikation

Klassifikation und erste Ursacheneingrenzung bei Blutarmut (Anämie)

Ursachen erhöhter Werte

  • Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
  • Alkoholmissbrauch, Leberzirrhose
  • Vermehrung der Retikulozyten (junge rote Blutkörperchen) z.B. bei hämolytischen Anämien oder Behandlung einer Mangelanämie
  • Weitere Erkrankungen von Blut und Knochenmark, z.B. aplastische Anämie, MDS (myelodysplastisches Syndrom). Letzteres bezeichnet eine Gruppe seltener Knochenmarkerkrankungen mit gestörtem Wachstum und gestörter Reifung der Blutzellen, die häufig innerhalb von 1–3 Jahren zum Tode führen.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Eisen-, Kupfer- oder Vitamin-B6-Mangel
  • Anämie der chronischen Erkrankung
  • Thalassämie.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Multi-IgE-Suchtest

Beim Multi-IgE-Suchtest werden in einer „Testbatterie“ mehrere spezifische IgE-Antikörper im Blut nachgewiesen, wobei verschiedene Allergene in vorgegebenen Mischungen untersucht werden, so beim:

  • Nahrungsmittelscreen Eiweiß, Milch, Weizen, Erdnuss, Soja
  • Inhalationsscreen z. B. Lieschgras, Birke, Beifuß, Katze, Hund, Hausstaubmilbe und Cladosporium.

Indikation

Eingrenzung der Allergene bei Verdacht auf Allergie

Bewertung

Der Multi-IgE-Suchtest im Blutserum kann dazu beitragen, das auslösende Allergen bei einer Allergie zu identifizieren. Allerdings sind die Tests mit einer hohen Rate sowohl falsch positiver als auch falsch negativer Ergebnisse behaftet. Zudem kann der Nachweis eines allergenspezifischen IgE nicht gleichgesetzt werden mit dem Vorliegen einer Allergie.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

News

Verkürzen Albträume das Leben?

Stress.
Junge Frau wacht verängstigt aus einem Albtraum auf.

Nächtliche Horrortrips

Wer mehr als einmal die Woche von Albträumen heimgesucht wird, lebt gefährlich. Denn dann steigt das Risiko, vor dem 70. Geburtstag zu sterben.   mehr

Kind bezahlt mit späterer Krankheit

Schwangere hat die Hände voller süßer Fruchtgummis.

Zuviel Zucker in der Schwangerschaft

Die Zeit von der Empfängnis bis zum zweiten Geburtstag ist entscheidend für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Erhält es währenddessen zu hohe Mengen Zucker, drohen später Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck.   mehr

5 Mythen zum Sonnenschutz
Frau im Badeanzug liegt an einem tropischen Strand in einer Hängematte im Schatten. Vorsicht, auch im Schatten ist Sonnenschutz nötig.

Von Solarium bis Vitamin D

Ob im Hochsommer, im sonnigen Herbsturlaub oder im Winter beim Skifahren: Sonnenschutz ist rund ums Jahrein wichtiges Gesundheits-Thema. Zeit, mit ein paar Mythen rund um UV-Strahlung aufzuräumen.   mehr

Medikamente vor Hitze bewahren
Hochgereckte Hand mit Sonnencreme vor meerfarbenem Hintergrund, symbolisch für Sommer und Sonne. Medikamente sollten besser im Schatten bleiben.

Im Zweifelsfall Apotheker*in fragen

Hitze verändert die Wirkung einiger Medikamente. Damit noch nicht abgelaufene Medikamente auch im Sommer verwendet werden können, ist die richtige Lagerung wichtig.    mehr

Vorsicht bei Wimpernverlängerungen & Co.
Vorsicht bei Wimpernverlängerungen & Co.

Augenärzt*innen warnen vor Komplikationen

(Semi)-Permanent-Make-up am Auge verspricht einen langanhaltenden kosmetischen Effekt. Beliebt sind zum Beispiel Wimpernverlängerungen oder Lidstrich-Tattoos. Augenärzt*innen sehen solche Eingriffe kritisch.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen
Hirsch-Apotheke
Inhaber Paul-Winfried Kröger
Telefon 02564/20 17
E-Mail hirsch-apotheke-kroeger@t-online.de